Der Wald nach Ethel Smyth

Deutschland 202070 MinutenFreigegeben ohne Altersbeschränkung

Schon vor über 100 Jahren widmete sich die englische Komponistin und Suffragette Ethel Smyth in ihrer romantischen Oper „Der Wald“ dem Phänomen German Angst. Woher kommt diese Furcht vor dem Fremden, dem Unbekannten, dem Unkontrollierbaren?
Für die Neuinszenierung der 1902 in Berlin uraufgeführten Oper als Film hat Regisseurin Kerstin Steeb ein multidisziplinäres Team um sich versammelt und konfrontiert Geschichte und Gegenwart, Realität und Kunst miteinander. Der Plot wird mit Originalzitaten aus drei privaten Chatgruppen verwoben. In der Story wird die Dorfgemeinschaft zum absoluten Ideal, alles Fremde zum Feindbild. Die Figuren entwickeln sich zu Preppern, die sich ihren dystopischen Verschwörungserzählungen hingeben. Durch die Verbindung von Musiktheater mit Videospiel- und Filmästhetik seziert „Der Wald“ die Keimzelle der German Angst mitten unter uns. Ethel Smyth's „Der Wald“ begegnet einem identitären Elektronik-Soundtrack, filmischer Realismus trifft auf Videospielästhetik und politische Collage. Kerstin Steeb schafft als Regisseurin eine einzigartige Form für zeitgenössische feministisch-politische Inhalte in einer nach wie vor von Männern dominierten Opernszene.